Wie es begann
Wie es begann
Ein Rückblick in die Rallyehistorie der JSO.
Es begann, als die Modeerscheinung Geländewagen in Deutschland ernstzunehmende Formen annahm. Also musste so ein Fahrzeug her.
Dann: Die kalte Dusche folgte dieser Tat, denn wo darf man überhaupt damit abseits der Straße fahren? Nach einigen Strafzetteln wegen Befahren von Feldwegen oder Sandgruben wurde die Idee geboren: Wir fahren in die Wüste, dort wird es wohl nicht verboten sein.
Gesagt getan, 1980 wurde die erste motorsportliche Veranstaltung in der Sahara geplant und im Juli 1981 durchgeführt. Entgegen allen Besserwissern und Miesmachern wurden 8.200 km durch Tunesien, Algerien und Marokko gefahren.
Die Euphorie von meinen Freunden und mir war so groß, dass ich sofort die nächste Sahara Rallye organisieren musste, und so folgte Jahr für Jahr immer die nächste Rallye, wobei damals die PARIS – DAKAR für mich immer das große Vorbild war.
Als Vater der Rallye fand ich auch den Namen Chott el Djerid für meine Sahara Rallye. Der Pate für meine erste Rallye (also mein erstes „Kind“) war der größte Salzsee Afrikas, das Chott el Djerid in Tunesien (vielen bekannt durch den Roman von Karl May).
Die Teilnehmer und Sponsoren sagten bald nur noch liebevoll die Schott, und ich ließ mich vom neuen Namen El Chott überzeugen. Der Name Sahara Rallye El Chott war für über 20 Jahre in der nationalen wie auch internationalen Rallyeszene ein Begriff geworden.
20 Jahren als Rallyeveranstalter in Nordafrika sind genug, dachte ich zumindest, und es sei an der Zeit, dass andere meine Rallye machten. Stefan Bruckner, ein Freund meiner Organisation, wollte diesen Job übernehmen, doch das Schicksal wollte es anders. Mit seiner Partnerin klappte vieles nicht und das wirkte sich negativ auf die Rallye aus.
Ja, wenn ein Kind „flügge“ geworden ist, dann hat man als Vater keinen Einfluss mehr. Es kam, wie es eigentlich nicht kommen sollte. Die anschließend weitergereichte Rallye unter dem neuen Management konnte viele Teilnehmer nicht zufrieden stellen.
Viele Teilnehmer und ein Großteil meiner alten Organisation forderten mich auf: „Steini, mach es wieder so wie früher!“ Eine Frage, die ich mir selbst erst beantworten musste: „Wer macht weiter, wenn ich es irgendwann nicht mehr selber machen kann?“ Ich wollte einen Fachmann an meiner Seite wissen, jemanden, der die Szene schon jahrelang kennt.
Nach reiflichen Überlegungen und vielen Gesprächen mit meinen Freunden habe ich meinem langjährigen Rallyefreund Gerd Töpperwien mein Vertrauen geschenkt.
Leider steht uns Gerd Töpperwien aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, was ich, wie auch viele meiner Freunde, persönlich bedauern. Er beendete auf seinen eigenen Wunsch seine Mitarbeit.
Seit 2007 dürfen wir offiziell den Zusatz Rallye de Tunisie tragen. Die Erg Oriental Rallye de Tunisie wird von der F.I.A., der internationalen Motorsportvereinigung, beobachtet und überwacht und wird in der Kategorie 2 als Rallye Touristique geführt.
Unser Roadbook, das Streckenbuch zu jeder Rallye, habe ich von Anfang an von unten nach oben geschrieben, d.h., man fährt von Zeichen zu Zeichen in Pfeilrichtung weiter.
Natürlich werden die Kilometerangaben als Gesamtkilometer und von Zeichen zu Zeichen auch als Teilkilometer angegeben. Selten gab es Text als Informationen: Nur GPS-Punkte oder Kompasskurse; dies hat den großen Vorteil, dass auch Teilnehmer, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren, die Rallye mitfahren konnten. Und, zu jeder Sahara Rallye habe ich ein Roadbook – Magazin herausgegeben.
Wir setzten bis zu 38 Mitarbeiter bei unseren Sportveranstaltungen ein:
Rennleitung: 4 Personen,
Kontrollen: 6 Personen
Streckensicherung: 10 Personen
Medizinischer und technischer Service: 18 Personen
Außerdem steht uns ein 8 Personen starkes Catering – Unternehmen zur Verfügung. Wir verfügen über 4 Allradlastwagen, 12 Geländewagen, 1 UL-Flieger und für den Notfall einen gecharterten Helikopter.
Die Startorte der Sahara Rallyes:
Die Bewerbungen der Städte Maintal, Frankfurt und Darmstadt als Metropole für den „Showstart“ konnten in den letzten Jahren für bis 250 Starter jährlich berücksichtigt werden. 3 Jahre lang war der Hauptstart in Tunis, auf der Avenue Habib Bourguiba, jedoch auf Wunsch vieler Teilnehmer haben wir den Start ins Landesinnere, in den großen Süden, verlegt.
Unserer Vorbild, die Rallye PARIS – DAKAR startet ihre erste Rallye Sylvester 1978 und endete im Januar 1979 in Dakar. Unsere 1. Veranstaltung wurde am 1. Juli 1981 gestartet, wir sind somit die zweitälteste Rallyeorganisation, die in der Sahara Rallyes durchführt.
Wie immer, wollen wir natürlich jedes Jahr mit neuen Highlights aufwarten. Wir wollen die beste Organisation sein und unseren Ruf als Rallyeveranstalter mit den interessantesten Strecken und dem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis beweisen.
Als erster deutscher Veranstalter haben wir das größte Dünenfeld des Erg Oriental Tunesiens von Nord nach Süd auf über 180 km Dünen durchquert. Diese war nur zuvor den Rallyes der DAKAR und der OPTIC 2000 möglich gewesen.
Seit 1981 wurde auf über 1.500 farbigen Seiten in deutschen und ausländischen Magazinen mit ca. 7.500 Fotos großzügig berichtet. TV-Sender berichteten über 26 Stunden von unseren Veranstaltungen und in 62 Tageszeitungen wurde ganzseitig auf 283 Seiten berichtet.
Ich bin der alleinverantwortliche Veranstalter dieser erfolgreichen Motorsportveranstaltungen:
1. Sahara Rallye 1981 Tunesien/Algerien/Marokko, 01.-21.07.1981
2. Sahara Rallye 1983 Tunesien, 01.-21.07.1983
3. Sahara Rallye 1985 Tunesien/Algerien/Niger/Mali, 09.04.-11.05.1985
4. Sahara Rallye Chott el Djerid 1986, Tunesien, 01.-23.07.1986
5. Sahara Rallye Chott el Djerid 1988, Tunesien/Algerien, 26.08.-14.09.1988
6. Sahara Rallye Chott el Djerid 1989, Tunesien, 13.-26.10.1989
7. Sahara Rallye Chott el Djerid 1990, Tunesien, 05.-18.10.1990
8. Sahara Rallye El Chott 1991, Tunesien, 04.-17.10.1991
9. Sahara Rallye El Chott 1992, Tunesien, 02.-17.10.1992
10. Sahara Rallye El Chott 1993, Tunesien, 15.-30.10.1993
11. Sahara Rallye El Chott 1994, Tunesien, 14.-29.10.1994
12. Sahara Rallye El Chott 1995, Tunesien, 06.-22.10.1995
13. Sahara Rallye El Chott 1996, Tunesien, 03.-18.10.1996
14. Sahara Rallye El Chott 1997, Tunesien, 03.-13.10.1997
1. Sahara Raid El Chott 1998, Tunesien, 01.-18.10.1998
15. Sahara Rallye El Chott 1999, Tunesien, 19.03.-05.04.1999
2. Sahara Raid El Chott 1999, Tunesien/Libyen, 01.-18.10.1999
16. Sahara Rallye El Chott 2000, Tunesien, 06.-16.10.2000
17. Sahara Rallye El Chott 2001, Tunesien, 03.-17.11.2001
1. Sahara Rallye Erg Oriental 2005, Tunesien, 01.-15.10.2005
2. Sahara Rallye Erg Oriental 2006, Tunesien, 07.-21.10.2006
3. Sahara Rallye Erg Oriental 2007, Tunesien, 13.-27.10.2007
4. Sahara Rallye Erg Oriental 2008, Tunesien, 27.09.-11.10.2008
5. Sahara Rallye Erg Oriental 2008, Tunesien, 31.10.-14.11.2009
Bei der 18., 19. und 20. El Chott haben wir die VIPs betreut, wie auch bei der Rallye DAKAR und der Rallye OPTIC 2000.
Beim STAHL – GRUBER Event 2005 mit über 2.600 Teilnehmern waren wir u.a. auch für die Einführung deutscher Fahrzeuge nach Tunesien verantwortlich, welches bekanntlich immer mit großen Schwierigkeiten verbunden ist.